Alte Bauernregeln
Januar (Hartung): Wenn im Januar die Frucht auf dem Felde wächst – so wird sie gewöhnlich
teuer!
Lacht der Januar im Kommen und Scheiden - so bringt das Jahr noch viel Freuden!
Februar (Hornung): Friert es nicht im Hornung ein – wird es ein schlechtes Kornjahr sein!
Nimmt sich der Hornung Schnee und Eis – Verdient der Mai den Preis!
März (Lenzing): März in der Blum und Sommer ohne Tau – da wird man am Ende nicht froh!
Märzenschnee und Jungfernpracht dauern oft kaum die Nacht!
April (Ostermond): Der April kann rasen – nur der Mai halt Maßen!
Donner im April – viel Gutes verkünden will!
Mai (Wonnemonat): Den Maien voll Wind – begehrt das Bauerngesind!
Mairegen auf die Saaten – dann regnet es Dukaten!
Juni (Brachmond): Im Juni wird des Nordwinds Horn – noch nichts verderben an dem Korn!
Was der Juni auch beregnet – er auch segnet!
Juli (Heumond): Wenn der Kuckuck noch lang im Juli schreit – wird es unfruchtbare und teure Zeit!
Nur bei starker Juli-Glut – geraten Birn und Apfel gut.
August (Ernting): Siehst Du den Storch viel waten – kannst Du auf Regen raten!
August freundlich und weiß – so bleibt der Winter lang weiß!
September (Scheiding): Je mehr großköpfige Disteln sind – desto besser gerät der Wein!
Nie hat der September zu bessern vermocht, was ein ungünstiger August nicht gekocht.
Oktober (Gilbhart): Bringt der Oktober viel Frost und Wind – so sind Januar und Hornung gelind. Schneits im Oktober gleich –dann wird der Winter weich.
Wenn es aber donnert und wetterleuchtet- der Winter dem April an Launen gleichet!
Wenn es im Oktober friert und schneit – bringt der Jänner milde Zeit!
November (Nebelung): Hat der November zum Donnern Mut – wird das nächste Jahr wohl gut. An Allerheiligen Sonnenschein- tritt der Nachsommer ein.
Dezember (Julmond): Weißer Dezember, viel Kälte darein – bedeutet das kommende Jahr soll fruchtbar sein.
(Quelle: Monatsübersichten in „Der schwäbische Heimatkalender“ 1934 und 1941.)