Crailsheim 1961
Crailsheim hatte 1961 14 387 Einwohner,
davon waren 10 718 evangelisch , 3 107 katholisch
Bürgermeister war seit 1948 Wilhelm Gebhardt.
Er blieb es bis zur nächsten Wahl 1962 –
und wurde dann von Hellmut Zundel abgelöst.
Landrat war seit 1948 Dr.jur. Werner Ansel. Er blieb es bis 1972.
Die parteipolitische Situation in Württemberg 1960/61
Landtagswahlen 1960 – in Klammer die Bundestagswahlen 1961
CDU
39,5 (45,3)
SPD 35,3 (32,1)
FDP/DVP 15,8 (16,6)
Sonstige
(u.a. BHE) 9,4 (6,0)
In Stuttgart hatte Kurt Georg Kiesinger bis Mitte 1960 mit einer Allparteien-Regierung regiert. Er setzte seine
Regierung ab Juni 1960 mit einer Koalition aus CDU, FDP/DVP und BHE (Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten) fort.
In Erinnerung ist besonders der Kultusminister Dr. Gerhard Storz. Er sorgte für Presseaufmerksamkeit durch Verkürzung der Oberschuldauer = Abitur nach Klasse 8 (bzw. nach dem 12. Schuljahr.)
Und der Befürwortung einer zusätzlichen Landesuniversität.
In Bonn war 1961 noch Konrad Adenauer Bundeskanzler – mit dem Wirtschaftsminister Dr. Ludwig Ehrhard – und seiner sozialen Marktwirtschaft.
Es gab noch die Wochenarbeitszeit von 46,9 Stunden.
Im Ländle herrscht Vollbeschäftigung!
An ausländischen Arbeitskräften kamen 1961 133 000 Gastarbeiter nach Württemberg. Damals noch hauptsächlich Italiener. Es kamen auch Griechen und Spanier. Aber die Jugoslawen und Türken
standen schon in der Tür.
In Ludwigsburg war 1958 die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung
nationalsozialistischer Verbrechen gegründet worden. Das traf auf unterschiedliche Reaktionen. Ja, aber Kriegsverbrechen sollten generell untersucht und bestraft werden!
Der Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 festigte die Westbindung der Bundesrepublik.
Worte, die damals zu Begriffen wurden:
- Nierentische und Sitzecken
- Mini
-Milchbar
- Latzhose
- Allensbach
- Beate Uhse
- Bausparen
- Camping
- Italienreise
- Gastarbeiter
- Schwarzarbeit
- Bar – ohne Rechnung